CDU Gemeindeverband Heiden

Haushaltsrede des Fraktionsvorsitzenden Dr. Patrick Voßkamp

Es sind stürmische Zeiten, in denen wir Leben. Zum Glück gibt es die Mitglieder der Blaulicht-Familie – Feuerwehr, Polizei, DRK, THW –, die vor Ort für uns im Einsatz sind, wenn es brenzlig wird und ein Sturm aufzieht.

Wir bedanken uns bei allen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz während des Sturmtiefs Sabine. Wir wissen, dass dieser Einsatz kein selbstverständlicher ist. Vielen Dank!

Es sind stürmische Zeiten, auch im politischen Sinne. Wenn ich sehe, welches Tief über Thüringen hereingebrochen ist, dann kann ich mein Befremden kaum verbergen, um es sehr diplomatisch auszudrücken. 

 

Wobei: Dieses Tief ist nicht hereingebrochen. Es ist kein Wetter-phänomen. Es ist von Politikerinnen und Politikern verursacht und  herbeigeführt worden. 

Oft wird Lokalpolitik auch als „Schule der Demokratie“ bezeichnet. 

Vor dem Hintergrund der katastrophalen Ereignisse in Thüringen, die eine politische Bankrotterklärung der Verantwortlichen darstellt, kann ich den Begriff „Schule“ für die Politik, die wir als Ehrenamtliche hier in Heiden leisten, nur zurückweisen. 

Denn Schule suggeriert ja, dass wir alle noch was lernen müssten. Wer in Sachen Demokratie noch was lernen muss, das scheinen mir gerade nicht die Lokalpolitiker zu sein. Wir sind im besten Sinne Amateure: Wir machen Lokalpolitik, weil wir diese Tätigkeit lieben. 

Die sogenannten Profis in Thüringen und Berlin haben indes eindrucks-voll bewiesen, dass deren Versetzung nicht nur gefährdet ist. Sie gehören der Schule verwiesen.  

In unserer CDU-Zeitung „Heiden Aktuell“, die im Dezember 2019 erschien, haben wir das Folgende geschrieben. Zitat: 

 „Für rechte Hetze, Populismus und anti-demokratische Ansichten ist kein Platz. Wir müssen hier alle die Zeichen der Zeit erkennen und dafür sorgen, dass deren [gemeint ist die AfD] große Stunde nicht kommt.“ (Zitat Ende)

Ich bin nicht nur enttäuscht, ich bin entsetzt von der Leistung, die auch einige CDU-Mitglieder in Thüringen gezeigt haben. Sie haben sich von einem Nazi in die Irre führen lassen. 

Nebenbei bemerkt: Eine Nazi, der in die Irre führt – das ist genauso wie ein weißer Schimmel. 

Dann darf man sich in Berlin nicht wundern, wenn das Vertrauen in die Arbeit von Politikern weiter abnimmt. Die Bosch-Stiftung hat sich vor einiger Zeit dem Thema der Politikverdrossenheit angenommen. Sie hält fest: 

 „Ich glaube, es geht um Vertrauen. Wenn ich mich umhöre [...], dann hat das Vertrauen in den Staat, in seine Institutionen, in die Parteien und in die Regierung stark abgenommen. Man glaubt nicht mehr, dass sie in der Lage sind, die Probleme zu lösen.“ (Zitat Ende)

 Es sind stürmische Zeiten, in denen wir leben. Und in dieser politischen Großwetterlage müssen wir selber handeln. Nur wie?

Vertrauen in unsere Arbeit gewinnen wir nur dann, wenn Politik erkennbar Probleme löst – und sie nicht verursacht. Politik auf der kommunalen Eben ist daher nicht die Schule der Demokratie, sie ist das politische Basislager.

Ich denke, dass wir in Heiden in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen haben, dass wir Probleme lösen können. Und damit verteidigen wir meiner Meinung nach dieses Basislager am besten.

Ich komme damit zum Haushalt.

 Sehr geehrte Damen und Herren, 

liebe Kolleginnen und Kollegen,

 unser Hauptverwaltungsbeamter hat im Dezember bei der Einbringung des Haushaltes einen Rückblick auf die Amtszeit dieses Rates gewagt. 

 Dabei hat er auch die zahlreichen Personalwechsel innerhalb der Verwaltung angesprochen. Ich möchte genau an diesem Punkt anschließen. 

Denn uns haben die Personalwechsel ebenfalls überrascht. Vor allem einer im Jahr 2015, als unsere Gemeinde einen neuen Bürgermeister erhielt. 

Wie wir mit diesem Wechsel umgegangen sind? Im Sinne unserer Gemeinde. Denn für uns als CDU-Gemeindeverband Heiden galt und gilt: Erst kommt der Ort, dann die Partei. 

Wir haben seit dem Jahr 2015 mit dem Bürgermeister gut, vertrauensvoll und professionell für unsere Heimatgemeinde zusammengearbeitet. 

Dafür darf ich mich an diesem besonderen Tag – dem internationalen Tag der Umarmung – ganz herzlich bedanken. 

In einem seiner BZ-Interviews hat er Heiden einmal als „gallisches Dorf“ bezeichnet. 

Ich hoffe übrigens nicht, dass er das auf die Finanzen des gallisches Dorfes bei Asterix und Obelix bezogen hat. Denn die kennen innerhalb ihres Pallisadenzaunes kein Geld, sondern nur einen Tauschhandel. 

Aber vielleicht hat er dabei auch an Majestix gedacht. An den Dorf-häuptling, der sich auf seinem Schild durch das Dorf tragen lässt. 

Die Majestixtisierung unseres Bürgermeisters schreitet auf jeden Fall etwas voran: Von seinem Schild werden immer neue Gedankenspiele für das Dorf verkündet. 

Inzwischen erfahren wir als Ratsmitglieder davon viel zu häufig aus der Zeitung: 

Ob angeblich neue Supermarktpläne, ob Gedankenspiele für die Sanierung des Rathaussaals oder den Umbau des Bürgerbüros – und auch das Rathaus platzt angeblich aus allen Nähten (BZ vom 18.01.2019). Wenn dem so ist: Warum warten wir dann seit mehr als zwei Jahren auf den Raumbedarfsplan des Rathauses?  

Es wird also munter mit der BZ geplaudert – die Ratsmitglieder erfahren es zuletzt. Das ist kein guter Stil! Da waren wir schon weiter und wesentlich professioneller unterwegs. 

Um im Bild zu bleiben: Die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde haben Sie, Herr Benson, aufs Schild gehoben. 

Wären Sie in den vergangenen Jahren aber darauf angewiesen gewesen, dass Ihre SPD Sie trägt, Sie wären nicht weit gekommen – und nur allzu oft äußerst hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet. 

Das sollten sie, Herr Benson, auch den Administratoren der SPD-Homepage mal mit auf den Weg geben. Uralte Aussagen eines außerordentlich verdienstvollen Kommunalpolitikers zu zitieren, das ist kein guter Stil. 

Ich habe im Übrigen nicht vergessen, dass zwei SPD-Genossen am Tage nach Ihrer Wahl sich bei einem unserer Fraktionskollegen telefonisch gemeldet haben und auch persönlich vorstellig geworden sind. Hoch nervös haben diese um Unterstützung des neu gewählten Bürgermeisters gebeten. Das wäre sicherlich auch eine schöne Geschichte für unsere Homepage. 

Die CDU hat es ganz sicher – im Sinne unserer Gemeinde – nicht an Unterstützung dieses Bürgermeisters fehlen lassen. Und besagter Fraktionskollege erst recht nicht.  

Ich kann Ihnen aber versprechen: Ich rede da nicht mehr drüber, ich vergesse das aber auch nicht.

Denn wo der Motor der gemeindlichen Entwicklung sitzt und wo das rote Bobbycar parkt, das wissen wir sehr genau. 

Daher meine Bitte an den Hauptverwaltungsbeamten: Auf den letzten Metern ein bisschen ruhiger werden und wieder mehr miteinander reden. 

Oder wie man auch sagt: Ein bisschen runterkommen. 

Interessant war im Dezember bei der Haushaltseinbringung neben den erwähnten Personalwechseln auch etwas anderes. 

Am Ende der Amtszeit war nun von Sparsamkeit die Rede. Das waren neue Töne. Die wurden allerdings von unserem Kämmerer gesprochen. 

Fünf Jahre waren Spendierhosen die Dienstkleidung des ehemaligen Finanzbeamten. Der Rollenwechsel vom Geldeintreiber zum Geldaus-gebenden war erstaunlich schnell vollzogen. 

Damit die Spendierhosen bis Oktober etwas enger geschnallt werden, habe ich ein kleines Geschenk mitgebracht. Das sind 50.000 Euro der Deutschen Bundesbank.

Darüber hinaus, lieber Herr Benson, hoffe ich an diesem Tag der Umarmung, dass unsere – wie ich doch meine – ausgesprochen fruchtbare Zusammenarbeit für unsere Gemeinde, nicht in einem Gehäcksel endet. Geschenk überreichen

Neulich bin ich auf einen alten CDU-Wahlkampfslogan aus dem Jahre 1949 gestoßen, der perfekt für das steht, was wir geleistet haben: 

„Wir können nicht zaubern. Aber wir können arbeiten.“ Und wir haben in den zurückliegenden Jahren gearbeitet: 

·      Wir haben die Sanierung der Wirtschaftswege auf neue Füße gestellt und vorangebracht. Gerade in der letzten Woche war noch der Grenzweg Thema.

·      Auch die digitale Erschließung des Außenbereichs geht voran: Der Außenbereich wird in Heiden nicht abgehängt. Weder analog, noch digital. Wir reden aber auch mit den Landwirten und hören ihnen zu. Gerade auch beim Landschaftsplan haben wir das getan. Davon könnte sich Berlin mal eine Scheibe abschneiden.

·      Die Begleitung des Projekts Zeelink durch Bernhard Nienhoff möchte ich noch einmal erwähnen, der zusätzlich zum von Zeelink gestellten Gutachter ein wachsames Auge auf die Bauarbeiten wirft. Gerade mit Blick auf die artesischen Tätigkeiten in unserer Kommune eine wichtige ehrenamtliche Tätigkeit. 

·      Wo wir gerade bei artesischen Tätigkeiten sind: Es wäre wünschenswert, wenn die am 28.06.2018 von der CDU beantragte Instandsetzung des artesischen Brunnens in die Tat umgesetzt würde. 

·      Wir haben im Heidener Rat mit der Installation von Spendeausweis-Boxen für Organspendeausweise ein ganz zentrales Thema behandelt und haben dies in die Öffentlichkeit gebracht.

·      Als CDU haben wir die Erstellung eines Konzepts für die Erneuerung des Naturlehrpfads auf einem Teil des Rundwanderweges sowie Suche nach Fördermöglichkeiten beantragt. Wir freuen uns, dass die Aufforstung nun vonstatten geht. Besten Dank an Uli Lohaus, der mit dafür sorgt, dass aus dem Rundwanderweg wieder ein Naturlehrpfad wird. 

·      Wir haben die Abfuhr von Herbstlaub in Heiden neu geregelt. Mehrere Anläufe hat dieses Unterfangen gebracht. Aber jetzt ist der Abfuhrzeitraum bis November verlängert.

·      Ein Neues Feuerwehrauto wurde angeschafft.

·      Ein Klimaschutzförderprogramm auf den Weg gebracht

·      Der Josefkindergarten wurde erweitert,

·      Der DRk-Kindergarten in der ehemaligen Hauptschule untergebracht.

·      Wir haben Unterkünfte für Geflüchtete geschaffen

·      Wir haben die Sanierung von Kreuzweg und Sachsenstraße vollzogen und den Straßenendausbau der Vogelsiedlung ordentlich vorangebracht.

·      Die Dachsanierung des Altbaus der Grundschule ist abgeschlossen

·      Wir haben ein „Haus der Begegnung“ geschaffen.

·      Die Sanierung unseres HeidenSpaßBad ist abgeschlossen. Alle zehn Minuten schließt in Deutschland ein Freibad, nicht bei uns.

·      Wir haben uns mit Landwirten geeinigt und können nach Jahren des Stillstands ein neues Gewerbegebiet schaffen, was zur 

-  Erhöhung der Gewerbesteuereinnahmen

-  und hoffentlich auch zur Senkung der Auspendlerquote führen wird.

 

·      Darüber hinaus können wir nun neue Flächen für die Wohnbe-bauung ausweisen. Die Vergaberichtiglinien haben wir dazu grundlegend überarbeitet – im Übrigen auch mit Blick auf diejenigen, die im Ehrenamt den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken. 

-  Eigentumsbildung

-  Dringender Bedarf an Wohnungen

-  Architektenwettbewerb

Warum ist dieser stakkatoartige Blick zurück wichtig? Der Blick zurück zeigt, dass wir die Weichen gestellt haben für die Zukunft. Wir haben geackert, um Heiden auf den richtigen Weg zu bringen. 

Ich möchte heute aber nicht nur zurückblicken, sondern vor allem den Blick in die Zukunft richten. Denn heute ist ein ganz entscheidender Tag für unsere Gemeinde. 

Viele Menschen haben darauf gewartet, haben uns als CDU immer wieder direkt angesprochen, weil sie wissen wollten, wann wir endlich die Katze aus dem Sack lassen. 

Sie wollen – und das ist in einem Wahljahr nur zu verständlich – Informationen erhalten. Heute ist der perfekte Zeitpunkt, diese spannende Information zu liefern. 

Aber dazu später mehr. 

Wenn wir über Geld reden, dann reden wir von der CDU auch über Zusammenhalt und über das gesellschaftliche Zusammenleben in der Dorfgemeinschaft. 

Das erklärt auch, weshalb wir enorme Summen für freiwillige Leistungen ausgeben:

-       Jedes Jahr lassen wir mehr als 150.000 Euro Zuschuss in unser HeidenSpaßbad fließen,

-       Für die Westmünsterlandhalle haben wir in diesem Jahr 186.500 Euro an Unterhaltungskosten eingeplant.

-       Für das „Haus der Begegnung“ sind rund 279.000 Euro veranschlagt.

-       Die OGS schlägt mit 92.000 Euro zu Buche. Entgegen dem Rat der Gemeindeprüfungsanstalt. Wir sind der Ansicht, dass Qualität kostet. Wir wollen eben nicht an der Bildung sparen. Das kostet langfristig wesentlich mehr! 

-       An der Bücherei beteiligen wir uns als politische Gemeinde zu 50 Prozent, das sind auch noch 17.500 Euro. 

-       Und die Musikschule kostet wieder 53.000 Euro – zzgl. Raumnutzung im Haus der Begegnung. 

Es geht uns in Heiden verdammt gut. Wir dürfen stolz sein auf das Erreichte und auf diesen außerordentlich hohen Standard. 

Wir werden malochen müssen, dieses extrem hohe Niveau auch in Zukunft halten zu können: Denn das Erwirtschaften kommt vor dem Verteilen. Das Thema Haushaltskonsolidierung muss wieder in den Blick genommen werden. Das ist im Wahljahr kein Thema, das sexy ist. Es gehört aber zur Wahrheit und zu einer verwantwortungsvollen Gemeindeentwicklung dazu.

Bildung

Für uns als CDU spielt Bildung eine ganz zentrale Rolle. Da der gesellschaftliche Zusammenhalt maßgeblich über Bildung und Teilhabe gelingt. Daher ist es richtig, dass wir richtig Geld in die Hand nehmen, um 

·      die Digitalisierung der Grundschule weiter anzuschieben: 57.700 Euro,

·      den Schulhof zur Erlebnislandschaft umzugestalten: Hier sind für den 1. Bauabschnitt 50.000 Euro vorgesehen. 

Wir haben eine top augestattete Grundschule. Denn hier wird soziale und kulturelle Teilhabe für alle Menschen ermöglicht. 


Es ist auch gut, dass sich unsere Kommune an der Bücherei beteiligt. 

In dieser Bildungspartnerschaft von politischer und kirchlicher Gemeinde geht es darum, allen Bürgerinnen und Bürgern durch alle Altersschichten gesellschaftliche Teilhabe durch Bildung zu ermöglichen. 

Umso schöner, dass die Nutzungszahlen der Bücherei gerade erst für positive Schlagzeilen sorgen. 

Auch wenn uns dies vor große finanzielle Herausforderungen stellen wird: Die Investition in Bildung bringt noch immer die beste Rendite. 

 Mit Bildung investieren wir in die Zukunft. Dass wir in Heiden keine Angst vor dem haben, was auf uns zukommt, zeigen eindrucksvoll die weiteren Zahlen.

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer!

Das ganz große Ziel lautet: Unsere Heimat zukunftsfähig zu machen. 

Heimat ist für uns in der CDU der Ort, den wir lebens- und liebenswert gestalten wollen. Dafür benötigen wir Geld – und wir drehen in diesem und in den kommenden Jahren finanziell ein großes Rad – immerhin beträgt das Investitionsvolumen in diesem Jahr 7.669.400 Euro. Eine neue Rekordsumme im Jubiläumsjahr unserer Düwelsteen-Gemeinde. 

Natürlich ist das ein enormer Betrag. Wir als CDU gehen den Weg dieser Investitionen aber mit. Wer jetzt nicht investiert, wird später vom Investitionsstau eingeholt. (Wenngleich wir an dieser Stelle auch überlegen könnte, wie man von einem Stau eingeholt werden kann.) 

Wohnen und Gewerbe

Heiden ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort im Kreis Borken. Und daher müssen wir den unternehmergeführten Mittelstand und unsere Gewerbetreibenden unterstützen. 

Wir machen mit der Weiterentwicklung unserer Gewerbeflächen endlich wieder Politik für unsere Firmen und Gewerbetreibenden – was sich dann hoffentlich bald auch positiv auf Arbeitsplätze und unsere Gewerbesteuereinnahmen auswirkt. Dass sich die ersten Kräne drehen, freut uns ungemein. 

Wir freuen uns ebenfalls darüber, dass die Kaufverhandlungen für das neue Wohnbaugebiet so gut wie abgeschlossen sind. Bald können sich dort Familien ein neues Zuhause schaffen. 

Gespannt sind wir als CDU-Fraktion auch auf den von uns geforderten Architektenwettbewerb. Wir sind uns sicher, dass wir ein tolles Baugebiet schaffen werden. 

Wir müssen aber noch mehr erklären: Es wird für uns in der Politik immer schwieriger, in die Wohnzimmer der Bürgerinnen und Bürger zu kommen. Anders formuliert: Wir müssen dringend darüber nachdenken, wie wir unsere Entscheidungen noch besser vermitteln. 

Es geht also darum, über neue Formen der Bürgerbeteiligung nachzudenken. Allein darauf zu hoffen, dass das, was hier diskutiert wird, schon irgendwie nach draußen kommt, das funktioniert schon lange nicht mehr. 

Straßensanierung

Auch die Straßensanierungen der Parkstraße und der Brookstegge gehen weiter voran. Für den ersten Bauabschnitt sind 380.000 Euro vorgesehen.

Hier geht es nicht darum, allein kosmetische Korrekturen am Erscheinungsbild des Ortes vorzunehmen. 

Mit Blick auf die Mobilität der Bewohnerinnen und Bewohner des Haus St. Josef oder des Haus am Vogelpark sind dies zentrale Baustellen, die die Wege mit Rollstuhl und Rollator deutlich erleichtern. 

Dass es daneben für einen Kinderwagen auch leichter wird, freut mich aus ganz egoistischen Gründen natürlich auch. 

Wir als CDU-Fraktion sind sehr daran interessiert, dass die Infrastruktur in unserer Gemeinde weiterhin auf einem sehr hohen Niveau bleibt. Daher ist die konsequente Fortführung des Straßensanierungsprogramms richtig. 

Für dieses Jahr fordern wir die Verwaltung auf, die Planung des Rathausplatz Nord – zwischen Turngemeinde und Fahrschule – endlich auf den Weg zu bringen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. 

Handlungsbedarf besteht sicherlich auch im Vogelpark. Wir danken den Allwetterradlern für deren tatkräftigen Einsatz bei der Instandsetzung der Gehege! Das ist ein super Ergebnis geworden. 

Aber 80.000 Euro in den Haushalt für die weiteren Sanierungs-maßnahmen im Vogelpark einzustellen, das erschien uns etwas zu viel des Guten. Darüber wird im Bau- und Planungsausschuss noch zu reden sein. 

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Dass wir in der Vergangenheit in Nachhaltigkeit und Umweltschutz investiert haben, ist in Heiden bekannt. Dabei spielt auch der Radwegeausbau eine wichtige Rolle.  

Es war eine schöne Überraschung, dass die Grundstücksverhandlungen mit dem Eigentümer der Fläche für den Bau des Radweges nach Reken schon vor vielen Jahren abgeschlossen wurde – ohne dass die Heidener Verwaltung oder die Politik darüber informiert war. 

Am Ende zählt das Ergebnis – und wir freuen uns darüber, in Bälde eine neue Route für Pättkestouren zu haben. 120.000 Euro stehen für den Radweg an der Rekenerstr. und 100.000 für die Ramsdorferstr. Bereit.

Satte 85.000 Euro investieren wir in eine Photovoltaikanlage, die auf der Grundschule errichtet wird.

Und mit dem „HeiLeWelt“-Programm werden erneut 37.500 Euro zur Verfügung gestellt.

Auch in Sachen Nachhaltigkeit darf unsere „steinalte und lebenige“ Gemeinde stolz sein: 

·      Durch Sanierungsmaßnahmen bei den Gebäuden von 2005 bis 2018 erfreulicherweise insgesamt ca. 1.689 Tonnen CO2-Emmissionen eingespart werden.

·      Im WDR wurde unsere Gemeinde jüngst als sehr gutes Beispiel für die Potentialausschöpfung bei erneuerbaren Energien genannt. Heiden belegt in NRW – was die Potentialausschöpfung im Bereich der Windkraft betrifft – sogar den Spitzenplatz.

In Heiden werden Ökologie und Ökonomie miteinander verbunden. Nur so kann es gehen. Es zeigt sich, dass Anreize weitaus wirkungsvoller sind als Verbote. 

In der Politik gibt es immer wieder Mitbewerber, die Wohltaten ohne Anstrengung versprechen, die fordern, ohne die Haushaltszahlen zu kennen. Wir arbeiten mit einem heißen Herz für Heiden. Aber nur mit heißem Herzen geht es nicht. Auch ein kühler Kopf ist gefragt. 

Ehrenamt

Wir fördern in Heiden seit Jahrzehnten das Ehrenamt. Wir danken all denen, die durch ihre Tätigkeiten in Vereinen und Verbänden einen unverzichtbaren Beitrag für den Zusammenhalt unserer Dorfgemeinschaft leisten. 

·      Mit finanziellen Zuwendungen, 

·      mit der Berücksichtigung bei den Vergabekriterien für Wohnbauflächen im neuen Baugebiet, 

·      mit anteiliger Übernahme von Energiekosten und 

·      Räumen im Haus der Begegnung 

wollen wir unsere Wertschätzung zum Ausdruck bringen. 

Supermarkt – Gestaltung Rathausplatz West

Was mich frustriert – daraus mache ich kein Geheimnis – ist die Tatsache, dass wir am Rathausplatz West nicht einen Meter weiter sind. Und wir werden auch nicht weiterkommen, wenn die politischen Akteure nicht eingebunden werden. 

Fakt ist – und darin sind wir uns alle einig: Diese Fläche ist eines Ortes wie Heiden unwürdig. 

Für die CDU-Fraktion kann ich nur anbieten: Wir sind bereit, bis zur Wahl mit Hochdruck an einer Lösung zu arbeiten. So wie wir in der Vergangenheit durch ein vertrauensvolles Miteinander von Politik und Verwaltung zu zukunftsweisenden Ergebnissen gekommen sind, so muss dies auch in diesem Falle möglich sein. 

Dass wir, lieber Hans-Jürgen, auch an unseren Geburtstagen zusammensitzen und selbst Schützenfestumzüge an uns vorbeiziehen lassen, um zu arbeiten, hat doch gezeigt, dass die Zusammenarbeit geklappt hat. Und sie kann in den kommenden Wochen wieder funktionieren.

Sehr geehrte Damen und Herren, 

Kommunalpolitik ist für uns als CDU Mannschaftssport. Das gilt für uns auch in diesem Wahljahr. Wir versprechen: 

Wir wollen nicht spalten, wir wollen weiterhin zusammen für die gesamte Bevölkerung Positives gestalten. Heimat ist für uns das, was verbindet. 

Ich danke an dieser Stelle den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung, der Mannschaft des Bauhofes sowie des HeidenSpaßBads für ihren Einsatz. Auch wenn man es eigentlich nicht macht, so möchte ich einen Mann ganz besonders erwähnen. Herzlichen Dank an Helmut Heßling! Ohne ihn ist – und sicherlich nicht nur für mich – unser Freibad nicht denkbar!

Einen herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit auch unseren Amtsleiterinnen und Amtsleitern. Ebenso ein Dankeschön an unseren Kämmerer und seinem Team für die Erstellung dieses Haushalts und seine intensive Beratung.  

Den Kolleginnen und Kollegen im Rat ein Dankeschön für das gute Miteinander. Ganz besonders darf ich zwei Personen hervorheben - das hatte ich schon während eines sehr hitzigen Mailwechsels im Dezember angekündigt: 

Vielen Dank an die Fraktionsvorsitzenden Ludger Deriijck und Thomas Wehner.  

Die Zusammenarbeit mit euch hat mir große Freude bereitet, weil wir das gleiche Ziel verfolgen: Wir wollen unseren Ort stärken und für die Zukunft rüsten. Dass wir dabei nicht immer einer Meinung sind, das ist klar. 

Dass wir aber auch nach härteren Diskussionen zusammen ein Bier trinken können, das freut mich. (Im letzten Satz war übrigens eine Unwahrheit versteckt: Wir haben nie nur ein Bier miteinander getrunken.) 

Jetzt muss ich aber zum Ende dieser Haushaltsrede noch die ganz wichtige Information im Wahljahr liefern, das hatte ich vorhin ja schon versprochen. 

Wir haben als CDU lange überlegt und wir haben uns diese Entscheidung wahrlich nicht leicht gemacht. Wir haben im Wahljahr viel diskutiert, Gremien haben getagt, viele Rückfragen wurden gestellt. 

Aber heute muss die Information an die Öffentlichkeit. Es tut mir Leid, Frau Rinke, dass sie es auf diesem Wege erfahren, ich weiß, wir hatten das anders vereinbart:

Wir stimmen der Haushaltssatzung für das Jahr 2020 zu. Herzlichen Dank für Ihre und eure Aufmerksamkeit.