Nicht reden, sondern machen!
In der heutigen Ratssitzung (10.07.) wurde eine Richtlinie zur lokalen Förderung von Maßnahmen im Bereich Klimaschutz verabschiedet. Das Programm heißt "Förderprogramm HeiLeWelt". Für die CDU-Fraktion sprach Dr. Patrick Voßkamp (Fraktionsvorsitzender) zu diesem Tagesordnungspunkt:
„Nicht reden, sondern machen. Nicht warten, sondern handeln.“ Unter dieses Motto könnte man das Förderprogramm „HeiLeWelt“ stellen.
Das Thema Klimaschutz ist in aller Munde: Seit Monaten protestieren Schülerinnen und Schüler der „Fridays for future“-Bewegung und bringen die Thematik verstärkt in das öffentliche Bewusstsein....
In einigen Kommunen wird gar der Klimanotstand ausgerufen: Wer sich die – im Wortlaut häufig identischen – Anträge anschaut, der stellt schnell fest, dass es inhaltlich vor allem um die Erstellung von Vorlagen, Berichten und Anpassungen vorhandener Pläne geht – was vor allem zu wachsender Bürokratie führt.
In Heiden sind wir seit mehr als einem Jahrzehnt wesentlich weiter, wie die folgenden Punkte zeigen:
- Mit dem jährlich vom Bauamt erstellten Energiebericht haben wir die Entwicklung etwa von Strom- und Wasserverbrauch bei sämtlichen kommunalen Gebäuden im Blick.
- Bei Modernisierungen achten wir in unserer Kommune immer auch auf die Reduzierung des Energieverbrauchs für Heizung, Warmwasser und Lüftung.
- Wir haben schon vor Jahren in Heiden – anders als Kommunen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft – hier im Rat die Grundlagen für regenerative Energien/ für Windkraft geschaffen. Und diese Arbeit trägt Früchte, was die folgenden Zahlen eindrucksvoll belegen:
Im Jahr 2018 wurden nach Heiden 33.667.424 Kilowattstunden Strom geliefert – an Industrie/Gewerbe, private Haushalte und Landwirtschaft zusammen.
Im selben Jahr wurden auf dem Gebiet unserer Gemeinde 133.382.146 Kilowattstunden durch regenerative Energien gewonnen und eingespeist.
Wir produzieren also auf dem Gebiet der Gemeinde Heiden rund viermal mehr Strom als wir verbrauchen:
- Durch Windkraft = 82,5 Prozent,
- solare Strahlungsenergien = 11,75 Prozent und
- Biomasse = 5,75 Prozent.
Doch ruhen wir uns weder in der Verwaltung noch im Rat auf dem Geleisteten aus: Die Prüfung, ob bis zu drei weitere Windkraftanlagen in Nordick errichtet werden können, läuft derzeit.
Heiden steckt voller erneuerbarer Energie – was nicht zuletzt auch daran abzulesen ist, dass der „Tag der Zukunftsenergien“ in unserer Westmünsterlandhalle stattfand und derzeit ein großes Autarkiezentrum in der Planung ist.
Und mit dem vom Kämmerer und der Wirtschaftsförderin erstellten „Förderprogramm HeiLeWelt“ treiben wir unsere Bemühungen im Bereich Klimaschutz jetzt noch weiter voran.
Was uns als CDU-Fraktion an dem "HeiLe-Welt-Förderprogramm" gefällt, möchte ich in vier Punkten darlegen:
1. Das Programm ist mit einem Budget von knapp 40.000 Euro so angesetzt, dass das wirtschaftliche Risiko für die Gemeinde überschaubar bleibt. Damit ist für uns auch der Grundsatz gegeben, dass vor dem Verteilen von Geldern das Erwirtschaften stehen muss. Eine Klimapolitik, die uns finanzpolitisch das Genick brechen würde, fände sicherlich keine Nachahmer. So setzen wir aber erneut ein weithin sichtbares Zeichen, dass eine kleine Kommunen Großes bewirken kann.
2. Durch die Umsetzung der geförderten Maßnahmen werden unmittelbar CO2-Ausstoß und Energieverbrauch eingespart oder saubere Energie produziert.
3. Wir geben den Heidenerinnen und Heidenern Anreize, selbst etwas zu tun – statt Verbote zu erlassen.
4. Das HeiLeWelt-Förderprogramm kommt ohne große Bürokratie aus und hat nicht zuletzt dadurch einen Vorbildcharakter.
Bis zur heilen Welt ist es ein langer Weg – aber wir in Heiden schreiten voran.